Leo Götz (1883 bis 1962)

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Biographie

Leonhard „Leo“ Götz wurde am 15. März 1883 als Sohn des Malers und Vergolders Johann Andreas Götz in Weiden in der Oberpfalz geboren. Er besuchte dort ab 1894 die örtliche Realschule und begann bereits zwei Jahre später eine Lehre in der Werkstatt seines Vaters. Während dieser Zeit besuchte er die „obligatorische gewerbliche Fortbildungs-Schule“. Seine Lehrzeit in Weiden beendete er 1899.

 Ein erster Erfolg für den jungen Mann war 1899 die Teilnahme an der „Bayrischen Landesausstellung von prämiierten Lehrlingsarbeiten“ im Bayerischen Gewerbemuseum in Nürnberg. Hierzu wurde er zugelassen, nachdem seine Arbeiten auf der "Lokal-Lehrlingsarbeiten Ausstellung" ausgezeichnet worden waren.

Zwischen 1901 und 1902 belegte Götz die ersten Kurse an der städtischen Gewerbeschule in München als Dekorationsmaler, bis er 1903 als Rekrut zum Militärdienst beim 8. Königlich Bayrischen Infanterieregiment Großherzog Friedrich von Baden eingezogen wurde. Als er seinen Militärdienst 1905 beendete kehrte er an die städtische Gewerbeschule in München zurück und schloss dort seine zweite Ausbildungsphase 1909 mit einem Diplom ab. Dies gab ihm die Möglichkeit an der königlich bayrischen Akademie der bildenden Künste in München zu studieren.

Am 12 Oktober 1910 schrieb er sich in die Naturzeichenklasse der königlich bayrischen Akademie der bildenden Künste bei Prof. Martin von Feuerstein mit der Matrikelnummer 3928 ein. Malerei studierte er bei Adolf Hengeler. Leider sind außer wenigen Akten und Fotografien aus seiner Studienzeit heute keine Informationen mehr erhalten, da sämtliche Dokumente der Akademie bei einem Bombenangriff im II. Weltkrieg zerstört wurden.

Nach seinem Abschluss 1913 heiratete er im folgenden Jahr seine Verlobte Auguste Streng und zog mit ihr zu seinem Bruder Karl Götz nach Hof in Oberfranken, der dort in der Wörthstraße ein erfolgreiches Malergeschäft führte.

Der Krieg zwang ihn allerdings nach Frankreich und Belgien, wo Leo als Soldat und Postkartenmaler für die Reichswehr tätig war. Ansichten französischer Dörfer und deutscher Etappenunterstände standen dabei vornehmlich in seinem künstlerischen Interesse.

Kurz nach dem Ende des Krieges kam Walter als erstes Kind des Ehepaares Götz auf die Welt. Er starb allerdings bereits mit vier Jahren am 28. Dezember 1923, vier Tage nach Weihnachten. Fünf Monate zuvor, am 17. Juli 1923, war das zweite Kind, Leonore Götz geboren worden. Im gleichen Jahr schuf Leo Götz die Kriegergedächtnistafeln für die evangelische Kirche in Marlesreuth.

Im März 1925 begann die Innenerneuerung der Hofer Marienkirche die unter der Leitung von Leo Götz bis zum Dezember des selben Jahres fertiggestellt wurde. Einzig die Restaurierung der Altäre wurde in das Frühjahr 1926 zurückgestellt. Noch heute lassen sich im Deckengewölbe der Sakristei die Bilder der vier Evangelisten finden. Der Rest wurde bei Restaurierungsarbeiten übermalt.

1927 begann Leo Götz mit dem Bau seines eigenen Hauses im Wölbattendorfer Weg in Hof. Im Garten ließ er den letzten Wagen der Hofer Straßenbahn, den er von der Stadt käuflich erworben hatte, aufstellen und baute ihn zu seiner Tischlerwerkstatt aus. Heute ist der Wagen allerdings kaum noch als solcher zu erkennen.

1937 gestaltete Leo Götz die Innenausstattung der Kirche in Birnbaum/Frankenwald.

Ab 1938 begann er mit Arbeiten in der Eingangshalle der ehemaligen Panda Schuhfabrik in Naila. Diese Malereien sind bis heute erhalten und frei zugänglich. Besonders gelungen ist ihm dabei die Figur des Hans Sachs, „Schutzpatron der Schuster“, im Treppenaufgang. Diese Arbeiten setzte er nach dem II. Weltkrieg mit Figuren des Fischstechers und der Brotzeit fort.

Im November des selben Jahres begann er mit der Gestaltung der Militärkapelle des 120th Station Hospital in Bayreuth, einer Arbeit, die sich bis 1948 hinzog.

Im darauffolgenden Jahr 1949 erhielt er einen Folgeauftrag, die Fenster der Militärkapelle der Herzo Base in Herzogenaurach zu gestalten.

1954 wurde eine Erneuerung der Marienkirche in Hof notwendig.

Leo Götz starb am 03. November 1962 in Hof im Alter von 79 Jahren.

Florian Kuchler 

 

 

  

Thomas Kuchler
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Leo Götz als Soldat

Tuscheskizze, 26,3 cm x 21,5 cm

n. sign., dat.  im Felde gezeichnet 21. Juli 1915

 

Auguste Götz, geb. Streng

Kreidezeichnung, 42,5 x 19 cm

n. sign, n. dat.

 

Lore Kuchler, geb. Götz

Öl auf Holz,  25,3 cm x 19 cm

n. sign, n. dat.

 

Das Wohnhaus des Malers

Öl auf Holz, 34 cm x 30 cm

sign., dat. 1953


Der Chorbogen in Birnbaum